Grundwissen Grammatik
Ein Satz besteht nach den meisten Definitionen aus mindestens einem Subjekt1 und einem Prädikat:
"Ich schlafe."
Wird dieser Satz erweitert, dann treten noch weitere Auffälligkeiten zu Tage:
"Ich schlafe gut in meinem neuen Bett."
Zum Subjekt und zum Prädikat sind noch das Modaladverbiale und das Lokaladverbiale getreten. Was beiden Beispielen gemeinsam ist, ist die Tatsache, dass das Prädikat an 2. Satzgliedstelle (Verbzweitstellung) steht.
"Ich habe in meinem neuen
Bett gut geschlafen."
An diesem Beispiel sieht man nun, dass
das Prädikat aus mehreren Teilen bestehen kann.
An 2. Satzgliedstelle
steht nun nur noch der finite Prädikatsteil,
das Finitum.
Der Rest des Prädikats
wandert an das Satzende.
Auch wenn man den Satz erweiterte, würde
normalerweise jede Erweiterung zwischen finiten
und infiniten Prädikatsteil treten:
"Ich habe trotz starker
Zahnschmerzen in meinem neuen Bett gut geschlafen."
Um einzelnen Satzgliedern besondere Betonung widerfahren
zu lassen, könnte man sie in Spitzenstellung bringen oder ausklammern:
"Trotz starker Zahnschmerzen
habe ich in meinem neuen Bett gut geschlafen." (Umstellung)
"Ich habe in meinem
neuen Bett gut geschlafen trotz starker Zahnschmerzen ." (Ausklammerung)
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Es sind allerdings auch subjektlose Sätze möglich:
a) Imperative in der 2. Person Singular und Plural: "Iss deinen Teller leer!", "Kommt her!"
b) Das »Es« bei »Es schneite« gilt als "Scheinsubjekt".
c) Beim unpersönlichen Passiv, welches vor allem bei Verben ohne Akkusativobjekt auftritt, fehlt das Subjekt: "Der Helden wurde gedacht.", "Ihm wurde von seiner Schwester geholfen."
d) Ebenfalls subjektlos sind die Satzäquivalente.