Grundwissen Grammatik
Das Präpositionalobjekt lässt sich
vom Verb her nur mit seiner Präposition
erfragen, z.B. »Auf wen / worauf? hoffst
du?«
Der Akkusativ von »wen«
spielt keine Rolle, denn er hängt von »auf«
und nicht von »hoffen«
ab.
Die Antwort ist aber auch nicht »lokal« zu verstehen, hat also nichts mit einem Adverbiale zu tun!
Ein Präpositionalobjekt kann repräsentiert werden durch einen präpositionalen Ausdruck, einen Gliedsatz, einen Infinitiv mit "zu", ein Pronominaladverb.
Standardmäßig tritt das Präpositionalobjekt beim Passiv auf - so einige Grammatiken:
Otto wurde von den Anwesenden kritisiert.
Durch Luftverschmutzung wurde die Statue ruiniert.
Andere sehen in den präpositionalen Ausdrücken dieser Sätze eine adverbiale Angabe des Grundes.
Präpositionen, denen ein Präpositionalobjekt folgen kann: an, auf, aus, bei, durch, für1, gegen, in, mit2, nach, über, um, unter, von, vor, zu, zwischen
Bis auf die Präpositionen „für1“ und „mit2“ handelt es sich bei diesen Präpositionen vorrangig um solche, die im adverbialen Zusammenhang lokale (räumliche) Verhältnisse zum Ausdruck bringen.
Bei der Satzgliedbestimmung ist also stets auch zu prüfen, ob nicht auch ein lokales Verständnis des präpositionalen Ausdrucks möglich ist.
Beispiele für Präpositionalobjekte:
Das Wörtchen "an" lässt
sich vermeiden, ein einfaches Fragewort genügt.
Es liegt also ein [Lokal-]Adverbiale
vor!
Hingegen liegt wiederum ein Präpositionalobjekt vor, wenn
es heißt: Er schrieb einen Brief an
den Direktor.
Es gibt auch Präpositionalobjekte, die bei prädikativem Gebrauch von Adjektiven - siehe Prädikativ / Prädikatsnomen - von diesen abhängen:
schuld sein an: Er war an diesem Unglück schuld.
stolz sein auf: Sie war stolz auf ihren Sieg.
zufrieden sein mit: Wir waren mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden.
fertig sein mit: Sie sind mit den Hausaufgaben bereits fertig.
müde sein von: Ihr seid von eurer Wanderung sicher müde.
nett sein zu: Das Kind war nett zu dem
großen Hund.
1) Wenn „für“ nicht vom Verb für ein Präpositionalobjekt gefordert ist, wird „für“
oft in adverbialen Ausdrücken, modal, gelegentlich final → kausal oder temporal, gebraucht:
Modal:
Sie leistet viel für ihre Famile - zu wessen Gunsten?
Sie hatte für ihn das Auto bezahlt - statt wem?
Er hatte für 100 Euro eingekauft - für wie viel?
Für ihr Alter ist sie noch sehr rüstig - in Anbetracht ... ihres Alters
Final (Kausal):
Sie arbeitete viel für ihren Erfolg
Sie sparte für ein neues Abendkleid - wozu, zu welchem Zweck?
Temporal:
Er fuhr für 14 Tage nach Ulm - wie lange?
Für 19 Uhr war der Tisch reserviert - für wann?
2)Bei „mit“ (instrumental → modal) lässt sich ein "instrumentaler" oder "begleitender" Gebrauch dadurch ausschließen, dass man stattdessen „ohne“ einsetzt:
Beispiel "mit" | Ersatz durch "ohne" [+ | -] | Satzglied: |
Mit den Eltern verreist er gern. | Ohne Eltern verreist er gern. [+] | Modaladverbiale |
Sie machten Krach mit ihren Topfdeckeln. | Sie machten Krach ohne ihre Topfdeckel. [+] | Modaladverbiale |
Er fing mit der Gartenarbeit an. | *Er fing ohne die Gartenarbeit an.[-] | Präpositionalobjekt |
Sie tauschte sich mit ihm aus. | *Sie tauschte sich ohne ihn aus.[-] | Präpositionalobjekt |
Sie beschäftigt sich mit der deutschen Grammatik. | *Sie beschäftigt sich ohne die deutsche Grammatik.[-] | Präpositionalobjekt |