Grundwissen Grammatik

 

Kleine deutsche Schulgrammatik zum Nachschlagen und Lernen

Präposition

Präpositionen bezeichnen Verhältnisse zwischen Personen und Sachen.

Syntaktisch sind Präpositionen nie Satzglieder oder Attribute, sie sind aber im Gegensatz zu den Konjunktionen stets Teil eines Satzgliedes oder eines Attributs, siehe auch "Präpositionale Ausdrücke".

Präpositionen gehören zu den unflektierbaren Wortarten.

Präpositionen bestimmen den Kasus (= Fall) eines folgenden deklinierten Bezugswortes [Rektion, Kasusselektion].

Präpositionen drücken in der Regel kausale, lokale, modale und temporale Aspekte aus.
Diese Aspekte verblassen allerdings, wenn Präpositionen nicht in adverbialen Ausdrücken, sondern in Präpositionalobjekten verwendet werden.

Manche Präpositionen fordern nur einen Fall (nach dir - Dativ), manche fordern je nach Verwendung den Dativ oder den Akkusativ (in den Wald - Akkusativ; in dem Wald - Dativ), bei manchen schwankt der Kasusgebrauch (wegen dem Regen - Dativ; wegen des Regens - Genitiv).

Manche Präpositionen können auch nach einem von ihnen im Fall bestimmten Ausdruck stehen, z. B.
"wegen": "Ihres schönen Mantels wegen …" ↔ "Wegen ihres schönen Mantels "

Auf manche Präpositionen kann auch ein unflektiertes Adjektiv oder ein Adverb folgen. Dann erfolgt keine Fallbestimmung.
Adjektive: Ich halte das Buch für interessant, für lesenswert, für verzichtbar, für unverkäuflich usw. Sie versprachen einander auf ewig ihre Treue.
Adverbien: ab heute, für immer, seit gestern, nach vorn/ hinten/ oben, von vorn/ hinten/ oben

Manche Präpositionen werden auch von bestimmten Verben oder von manchen prädikativ gebrauchten Adjektiven gefordert, so entstehen Präpositionalobjekte, z. B. warten auf ..., schreiben an ..., halten für ... bzw. stolz sein auf ..., verhasst sein bei ... usw., oder adverbiale Ergänzungen, z. B. sie wohnen in ..., er ist wohnhaft in ...

Historisch haben sich die Präpositionen aus Adverbien (an, auf, aus, bei …), später dann auch aus Substantiven (dank, trotz, wegen …) und Adjektiven (gleich, südlich …) oder Verbaladjektiven (entsprechend, betreffend …) entwickelt.

Manche Präpositionen werden auch als Verbzusätze verwendet, dann gelten sie als "unbestimmter" Prädikatsteil bzw. als Verbbestandteil.



Liste von Wörtern, die als lokale (örtliche) Präpositionen (Verhältniswörter) verwendet werden können:

ab, abseits, an, auf, aus, außer, außerhalb, bei, bis, diesseits, durch, entlang, fern, gegen, gegenüber, hinter, in, inmitten, innerhalb, jenseits, längs, nach, nächst, nahe, neben, nördlich, oberhalb, östlich, seitlich, südlich, über, um, unfern, unter, unterhalb, unweit, von, vor, westlich, zu, zunächst, zwischen.

Liste von Wörtern, die als temporale (Zeit kennzeichnende) Präpositionen (Verhältniswörter) verwendet werden können:

ab, an, auf, aus, außerhalb, bei, binnen, bis, für, gegen, in innerhalb, mit, nach, seit, über, um, unter, von, vor, während, zeit, um, zwischen

Liste von Wörtern, die als modale (die Art und Weise kennzeichnende) Präpositionen (Verhältniswörter) verwendet werden können:

abzüglich, auf, aus, ausschließlich, außer, bei, bis an, bis auf, bis zu, einschließlich, entgegen, für, gegen, gegenüber, in, mit, ohne, statt, unter, von, wider, zu, zuwider, zuzüglich

Liste von Wörtern, die als kausale (begründende) Präpositionen (Verhältniswörter) verwendet werden können:

angesichts, anlässlich, auf, aufgrund [auf Grund], aus, bei, betreffs, bezüglich, dank, durch, für, gemäß, infolge [in Folge], kraft, laut, mangels, mit, mittels, nach, seitens, trotz, über, um, um - willen, unbeschadet, ungeachtet, unter, von, vor, wegen, zu, zufolge

Manche der Wörter dieser Listen kommen mehrfach vor; wozu sie jeweils genau gehören, hängt von der Verwendung im Satz ab!

Achtung: Manche Wörter dieser Listen können je nach Verwendung auch anderen Wortarten angehören!

Siehe auch »Zweifelsfälle«!

Siehe auch »Verbzusätze«!


Textverständnistext

Wortartenüberblick

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